Das nächste große Ding ist eigentlich total unwichtig *)
*) wenn man den durchschnittlichen Firmenadministrator fragt
Nach vielen Jahren in der IT habe ich eines gelernt: Admins mögen das Thema Drucken ungefähr genauso wie die jährliche Steuererklärung: Man muss sich darum kümmern, macht es aber nicht freiwillig.
Ungefähr genauso hat Microsoft dem Thema in den gefühlt letzten zehn Jahren Beachtung geschenkt. Es musste irgendwie funktionieren, mehr aber auch nicht.
Umso überraschender kommt jetzt - faktisch nur über Seitenkanäle publiziert - ein ganz großes Ding in der Windows- und Cloud-Welt: Microsoft stellt Universal (Cloud) Print ab sofort als Testversion zur Verfügung.
Was sich wie eine Randnotiz in einer Fußnote anhört, hat es in sich: Universal Print soll genauso lokale Strukturen aufweichen wie es Microsoft 365 mit Files erreicht hat. Es ist völlig egal, wo der User (netzwerktechnisch) ist - er kann einfach auf die ihm verfügbar gemachten Drucker drucken.
Kern des Ganzen ist die bereits für z. B. Microsoft 365 etablierte AzureAD-Plattform. Hier loggt sich der User für den Dienst ein, hier werden die Drucker verfügbar gemacht.
Das klingt einfach, ist es auch: Drucksysteme mit nativer Unterstützung werden direkt eingebunden werden können, alle älteren Systeme erhalten einen extrem simplen lokalen Connector auf einem Server oder PC. Zugriffsrechte im AzureAD festlegen - fertig. Der User druckt z. B. vom Homeoffice aus ohne VPN o.ä. direkt auf ein Drucksystem in der Firma. Dort wird dann z. B. der Postversand organisiert usw.
Umgekehrt bietet sich für browserbasierte Cloud-Anwendungen, die in den letzten Jahre explosionsartig Verbreitung finden, die Möglichkeit, aus dem Browser heraus nativ auf den Drucker des Users zu drucken - ohne Umweg über ein PDF-Download oder aufwendige und browserspezifische Direktzugriffe. (Ich höre schon die Anforderung "seitenindividuelle Schachtsteuerung aus der Cloud-Anwendung" an meinem inneren Ohr.)
Das hört sich alles extrem spannend an - und ist es mit höchster Wahrscheinlichkeit auch. Richtig Fahrt nimmt die Lösung durch die bereits jetzt vorhandene, erstaunlich breit gefächerte, Partnerschaft mit Herstellern von Drucksystemen und vor allem durch die Partnerschaft mit Lösungsanbietern auf, die jetzt schon zu Universal Print committed haben.
Die aktuelle Ankündigung von Microsoft, dass Universal Print ab Anfang März für Nutzer mit Microsoft 365 Business Premium, F3, E3, E5, A3 und A5 kostenfrei hinzugefügt wird, macht Universal Print zu einem Thema, das man sich ernsthaft anschauen sollte.
Universelles Drucken – cloudbasierte Drucklösung